Interview mit Erkan Doganay

Sieben Fragen an den Firmengründer und Geschäftsführer der Ares GmbH

Warum haben Sie sich selbstständig gemacht?

Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und während der Arbeitssuche damit begonnen, mit allen möglichen Waren über Amazon und Ebay zu handeln. Über den Handel mit LED-Leuchten bin ich zu Spiegeln mit Beleuchtung gekommen.

Was macht Ihr Unternehmen, welche Produkte oder Dienstleistungen bietet es?

Was ist das Besondere, die Idee? Wir fertigen Spiegel und Badezimmerspiegelschränke nach Maß. Der Schwerpunkt liegt auf Badspiegeln, aber wir bieten auch TV-Spiegel, Klappspiegel und Küchenrückwände aus Glas an. Der Vertrieb erfolgt derzeit zu 95 Prozent online. Auf Spiegel21.de können sich Kunden z. B. ihren persönlichen Traumspiegel konfigurieren und dabei aus einer Vielzahl an Optionen wählen: von der Lichtfarbe, über Schminkspiegel, Ablage und Uhr bis hin zum Bluetooth-Receiver. Berücksichtigt man alle Varianten, dann bieten wir über 1 Million verschiedene Spiegel an.

Was waren und sind Ihre größten Herausforderungen zu einem erfolgreichen Unternehmertum?

Die größte Herausforderung war und ist es, die richtigen Mitarbeiter zu finden. „Qualität nach Maß“ ist einer unserer Leitsprüche. Es ist wichtig, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter dies lebt, in der Produktion ebenso wie im Gespräch mit Kunden und Interessenten. Da kein Spiegel oder Spiegelschrank wie der andere ist, ist es unerlässlich mitzudenken. Wir wollen unsere Kunden in jeder Hinsicht hundertprozentig zufrieden stellen, jeden Tag. Neben dem unbedingten Bekenntnis zu Qualität, lebt das Unternehmen von der Kreativität der Mitarbeiter, egal ob es um ein neues Design oder die Verbesserung des Nutzererlebnisses im Onlineshop geht.

Welche Unterstützungsangebote haben Sie genutzt? Welche waren besonders hilfreich?

Mein inzwischen leider verstorbener Vater hat mir in einer kritischen Situation – PayPal hatte unser Guthaben eingefroren – mit 35.000 Euro ausgeholfen, obwohl er zu dem Zeitpunkt von meinem unternehmerischen Vorhaben nicht hundertprozentig überzeugt war. Darüber hinaus hat uns ein Kredit der NRW.BANK ermöglicht, in Lünen ein neues Produktions- und Bürogebäude zu errichten und damit den Grundstein für weiteres Wachstum zu legen.

In welcher Form engagieren Sie sich gesellschaftlich oder sozial?

In den letzten Jahren haben wir zahlreiche Langzeitarbeitslose eingestellt, von denen einige nun zum festen Mitarbeiterstamm gehören. Wir beschäftigen auch einen Schwerbehinderten. Seit diesem Jahr bilden wir zudem aus – darunter einen Flüchtling. Auch hinsichtlich der Arbeitszeitmodelle zeigen wir uns meines Erachtens nach überdurchschnittlich flexibel.

Was ist für Sie der größte Unterschied in Ihrem Arbeitsalltag im Vergleich zu vorher?

Ein „vorher“ gab es für mich nicht, da ich mich direkt nach dem Studium selbständig gemacht habe. Die wachsende Verantwortung ist in jedem Fall spürbar und die Frage „Was, wenn es nicht läuft?“ schwingt immer mit.

Was hat sich sonst noch verändert?

Wie bewerten Sie Ihre Lebensqualität? Mein heutiger Lebensstandard ist natürlich ein anderer, als zur Zeit des Studiums und in der Anfangsphase der Selbstständigkeit. Die Gewinne werden weitestgehend in das Unternehmen reinvestiert. Mein Lebensstandard entspricht vielleicht dem eines mittleren Angestellten.

Welche Vision haben Sie für Ihr Unternehmen? Wo stehen Sie in 15 Jahren?

Wir sehen uns als mittelständischer Komplettanbieter für Glas-Produkte, der nicht nur End-, sondern auch Geschäftskunden beliefert. Auch im Auslandsgeschäft und im Bereich Badmöbel steckt noch viel Potenzial. Die Fundamente für die weitere Expansion am Standort Lünen-Brambauer sind bereits gelegt.

Erkan Doganay, Geschäftsführer Ares GmbH

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